Symfonisk Sonos Amp Mod

Symfonisk Sonos Amp Mod

Heute gibt es was, was überwiegend in die Kategorie 3D-Druck passt, da das so ziemlich am aufwendigsten war.

Tyler Gibson hat glaube ich als erster diese Modifikation eines IKEA Symfonisk Regallautsprechers veröffentlich und hat sich bei seinem Guide auch sehr viel Mühe gegeben. Darin geht es darum, einen sonosfähigen IKEA Regallautsprecher in einen Sonos Amp (also Sonos Verstärker mit Lautsprecheranschlüssen) umzubauen. Der originale Sonos Amp kostet einen Haufen Knete. Die Modifikation nur einen Bruchteil.

Den Guide auf meinen Blog zu kopieren, macht absolut keinen Sinn, aber ich fasse euch kurz die nötigen Schritte zusammen:

  1. IKEA Symfonisk Regallautsprecher besorgen (bei eBay und eBay Kleinanzeigen für ca. 60-70€ zu bekommen)
  2. 2 Lautsprecher-Schraubterminals (*) kaufen
  3. Platine, Tastenpad, Strombuchse und Kühlkörper inkl. aller Kabel ausbauen
  4. 2 Kontakte auf der einen Seite der Platine und 3 Kontakte auf der anderen Seite kurzschließen
    (dadurch werden die 2 Verstärker-Kanäle im Bridge-Modus mit 100W Ausgangsleistung kombiniert)
  5. 2 Leiterbahnen mit einem Cuttermesser durchtrennen
  6. Jeweils 2 Lautsprecher-Stecker zusammenlöten (wegen Bridge-Modus)
  7. Gehäuse drucken (dazu später mehr)
  8. Bauteile mit den originalen Schrauben im Gehäuse verschrauben
  9. Einschalten, TruePlay durchführen (verbessert den Klang deutlich!!)

Die benötigten Teile waren schnell besorgt und der Lautsprecher zerlegt. Da ich jetzt nicht der Profi im Löten bin, habe ich, als ich die klitzekleinen Kontakte gesehen habe, nur gedacht: Oh Gott, was hast du dir angetan? Meine Lötspitze wird immer in null-komma-nix schwarz, aber bei der Arbeit braucht man eine wirklich gut funktionierende Lötspitze. Darum habe ich mir noch Lötspitzen-Reaktivator (*) besorgt. Was soll ich sagen: Es ist Gold wert! Lötspitze ab und zu eintauchen und alles ist top.

Die Zwei Kontakte auf der einen Seite lassen sich noch relativ leicht mit einer dünnen Leitung verbinden. Drumherum ist viel Platz und keine Bauteile, die man versauen oder zerstören könnte.

Auf der anderen Seite haben wir es mit einem richtigen SMD-Chip zu tun. Beim ersten Versuch die drei Kontakte am Chip mit Lötzinn kurzzuschließen endete in 5 mit verbundenen Pins (nur 2 davon überhaupt die Richtigen…) Also alles mit der Entlötpumpe (*) wieder runter. Mit Entlötlitze hatte ich leider absolut keinen Erfolg. Ich habe mir zwischenzeitlich meine Handykamera zu nutze gemacht um die Lötstelle zu vergrößern, ihr glaubt nicht wie verdammt klein das alles ist 😀

Letztendlich habe ich es irgendwie hinbekommen die 3 Kontakte zu verbinden. Anschließend noch die Leiterbahnen einritzen und dabei besser nicht zu sehr abrutschen und die Lautsprecher-Stecker verlöten, im Vergleich ein Kinderspiel.

Ich war sehr glücklich als dann auch noch aus dem Paar JBL Control One (46€ eBay Kleinanzeigen) Ton rauskam, der mich allerdings nicht so begeistert hat. Nach der Durchführung von TruePlay war ich begeistert!

Technik war also klar, jetzt habe ich mich ums Gehäuse gekümmert. Ich musste feststellen, dass ich die Gehäuse Vorlage von Tyler Gibson kaufen muss und mich dafür auch noch bei der Seite registrieren musste. Naja…gesagt getan, die 2,80 € tun jetzt nicht weh.

Nachdem ich das Gehäuse gedruckt hatte, haben mich ein paar Sachen gestört:

  1. Die Halterung für die Strombuchse war unnötig nah an der Platine, was das hineinzwengen der Platine unnötig verkompliziert hat
  2. Das Loch für die Strombuchse war äußerst knapp dimensioniert, ich musste nacharbeiten (vielleicht lags an meinen Druckeinstellungen)
  3. Die Löcher für die Tasten war knapp bemessen, nicht alle waren darin leichtgängig.
  4. Allgemein ist das Gehäuse übermäßig stabil konzipiert (3mm Wand- und Deckelstärke, Tastenpad mit 5mm Plastik umgeben (Material- und Druckzeitverschwendung)

Letztlich habe ich alles in das Gehäuse bekommen und war wieder sehr glücklich. Bis ich das erste Lied mit dem fertigen Gerät abspielen wollte. Es kam nur ein kurzer leiser Ton, danach war die Platine hinüber, kaputt, für’n Arsch…

Was war passiert? Die Lautsprecher-Anschlüsse werden am Ende des Zusammenbaus innen von der Platine überdeckt. Entweder ein Teil der Schraubklemmen oder die Lautsprecherstecker haben in diesem für meinen Geschmack viel zu engen Gehäuse die Platine berührt und somit beim ersten „Ton“ gebraten. Sehr ärgerlich! Aber klar, zum Teil auch meine Schuld, hätte ich drauf achten können.

Nach diesem miesen Erlebnis – ich war wirklich fertig mit den Nerven – habe ich beschlossen, in diese Gehäuse-Variante nie mehr was einzubauen.

Leider bekommt man beim Kauf des Models keine „Projektdateien“ damit man das Model in irgendeiner Software verändert kann. Das heißt, dass ich das Gehäuse nachkonstruieren musste, um die nötigen Änderungen zu machen. Das hat Zeit gekostet… Dabei ist dann nach mehrfacher Überlegung eine abgewandelte Form entstanden. Es ist letztendlich kein Maß, was nicht gleichbleiben musste, gleichgeblieben. Ein paar Probedrucke waren natürlich auch nötig.

  • Gehäuse

Leider musste ich natürlich einen neuen IKEA Regallautsprecher aus den bereits genannten Quellen beziehen…war zum Trost ein paar € günstiger als beim ersten Mal.

Bei diesem Mal habe ich die nebenstehenden Pins vom Chip mit Hochtemperatur-Klebeband (*) abgeklebt um nicht wieder zu viele Pins mit Lötzinn zu verbinden. Das Abkleben war etwas frickelig, hat aber geholfen.

Der Zusammenbau im eigens konstruierten Gehäuse war sehr bequem und ging schnell von der Hand.

Am Ende habe ich nun einen funktionierenden Sonos Amp für ca. 150 €. Wäre das Maleur beim ersten Mal nicht passiert wären es sogar nur ca. 85 € gewesen. Nicht schlecht! Die 100 W Leistung hören sich vielleicht etwas wenig an, aber aus den JBL Control One kommt damit richtig ordentlich Musik raus.

Und jetzt Ihr? 😉

Meine Konstruktionen als FCStd (FreeCAD) und STL zum Download

(*) Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen.

Categories: 3D-Druck